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Finmatics: Buchhaltungs-Startup schafft nach Umbenennung große Finanzierung

Geschrieben von Denis Roth | 13.09.21 07:00

Neuer Name, gleiches Prinzip: Das 2016 gegründete Wiener Buchhaltungs-Startup Abacus heißt seit diesem Jahr Finmatics. Allerdings bleibt der Service des Jungunternehmens unverändert, weiterhin bietet es die durch Künstliche Intelligenz automatisierte Klassifizierung von Dokumenten. Schon als Abacus war die Jungfirma für Investor:innen attraktiv. So ist die Grazer Investmentfirma eQventure rund um Business Angel Herbert Gartner schon 2018 eingestiegen (Trending Topics berichtete). Noch besser läuft es jetzt für Finmatics: Die Firma konnte vor zwei Monaten eine siebenstellige Finanzierungsrunde abschließen.

Umbenennung aus rechtlichen Gründen

Laut Finmatics-Geschäftsführer und Mitgründer Patrick Sagmeister hatte der Namenswechsel vor allem mit der Internationalisierung der Jungfirma zu tun. Sie sei mittlerweile europaweit aktiv, was jedoch für unerwartete rechtliche Probleme sorgte. „Es hat sich herausgestellt, dass es international einige Unternehmen mit einem ähnlichen Namen wie Abacus gibt. Um Streitigkeiten zu vermeiden, haben wir uns für ein Rebranding entschlossen“, erklärt Sagmeister. Finmatics steht als Abkürzung für „Finance Automation“.

Für das Startup läuft es gerade sehr gut, unter anderem gab es innerhalb des vergangenen Jahres ein starkes Wachstum. Hatte Abacus früher noch etwa 15 Angestellte, sind es bei Finmatics mittlerweile 40. Hinzu kommt das neue Kapital durch die siebenstellige Finanzierungsrunde. Diese hat eQventure geleitet, beteiligt waren auch andere Bestandsinvestor:innen. „Damit kommen wir unserem Ziel, allen Buchhalter:innen mühsame Handarbeit abzunehmen und ihnen mehr Zeit für die zwischenmenschliche Arbeit mit Mandant:innen zu geben, wieder ein großes Stück näher“, freut sich Sagmeister.

 

Finmatics hat über 10.000 Kund:innen

Gemeinsam mit den Mitgründern Christoph Prieler und Ulrich Tröller hat Sagmeister vor fünf Jahren das Startup ins Leben gerufen. Die selbst entwickelte KI von Finmatics kann durch Machine Learning verschiedene Dokumente analysieren. Unter anderem soll es so möglich sein, Lieferscheine zuzuordnen, Belege zu verarbeiten oder Dokumente auf mögliche Risiken wie Betrug zu untersuchen. Kund:innen können sich in ihrem Buchhaltungssystem einen eigenen Button einrichten, mit dem sie Dokumente an Finmatics schicken. Die KI lernt anhand dieser Daten, wie sie Dokumente von bestimmten Unternehmen klassifizieren muss. Das soll bei der Buchhaltung bis zu 80 Prozent der Arbeitszeit sparen.

Das Geschäftsmodell funktioniert nach dem Abonnement-Prinzip. Pro Monat zahlen Unternehmen für die Automatisierung der Buchhaltung. Der Service beginnt bei einem Preis von 200 Euro pro Monat, was in diesem Zeitraum die Klassifizierung von 2.000 Dokumenten erlaubt. Laut Sagmeister nutzen bereits zwischen 12.000 und 13.000 Firmen europaweit diesen Service. Unter anderem gehören die Wirtschaftsprüfer KPMG und Deloitte dazu.

 

Wachstum durch neues Kapital

In Zukunft will Finmatics weiter wachsen, besonders in Deutschland, wo bereits 50 Prozent des Geschäfts stattfinden. „Mit der Kapitalerhöhung werden wir die Expansion vorantreiben und auch die Verstärkung unseres Teams für eine schnellere und noch bessere Weiterentwicklung unserer digitalen Assistenten steht auf dem Plan. Wir freuen uns darauf, Buchhaltungsabteilungen durch KI-unterstützte Automatisierung in Zukunft noch stärker zu entlasten“, so Sagmeister.